Der 05.12.2018, ein Rückblick
Ja, der 05.12.2018 war ein guter Tag. An diesem Mittwoch wurden die ersten Stolpersteine in Süchteln verlegt.
Auf diesen Tag hatten so viele Viersener Bürger hingearbeitet. Hier sollen Uwe Micha und Mirko Danek genannt werden, die über Jahre für diesen Moment der Verlegung der Stolpersteine gekämpft haben.
Es ist der Tag, an dem 18 jüdische Mitbürger aus Süchteln, die Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden, aus der Anonymität geholt wurden und wieder ihren Namen und einen Ort zurückbekamen, an dem wir ihrer gedenken können.
In einer sehr würdevollen Aktion, begleitet von den eindrucksvollen Worten Worten Manfred Budels (siehe Flyer), verlegte der Künstler Gunter Demnig die ersten 18 Stolpersteine an drei Standorten in der Süchtelner Innenstadt. Schüler und Schülerinnen der Johannes-Keppler-Realschule, die sich in einer Geschichts-AG mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, verlasen die Namen und Daten der Opfer (siehe Anhang). Dann legten sie weiße Rosen auf die Steine nieder. Ein bewegender Moment, der die Unfassbarkeit dieses Leidens, die Verschleppungen und grausamen Ermordungen der jüdischen Mitbürger, spürbar werden ließ.
Auch deshalb ein guter Tag, weil so viele Bürger und Bürgerinnen allen Alters an diesem Tag zusammenkamen, um den Opfern gemeinsam zu gedenken.
Ein guter Tag auch, weil einige Ratsmitglieder, die Bürgermeisterin und der Landrat anwesend waren und somit dem erfolgreichen Bürgerbegehren für die Verlegung der Stolpersteine Nachdruck verliehen und damit auch der demokratischen Willensbildung Respekt zollten.
Dieser Tag war ebenfalls ein starker Ausdruck unseres Vorhabens, der Erinnerungskultur in Viersen einen Raum zu schaffen, hier durch eine sehr beeindruckende öffentliche Aktion.
Gedankt seien an dieser Stelle all denjenigen, die dies möglich gemacht haben.
Manfred Budel, der tagelang die Biographien der 18 jüdischen Bürger im Archiv recherchiert hat, der die Schüler und Schülerinnen im Unterricht besucht und den Tag vorbereitet hat, und der die Moderation der Veranstaltung ausgearbeitet und durchgeführt hat.
Günter Thönnessen, der mit seiner Tochter Teresa den Flyer zur Veranstaltung entwickelt hat.
Und schließlich Markus Hoppen, der die Fotos zur Verfügung stellt.
Ja, es war ein guter, ein erfolgreicher Tag. Wir haben mit dieser Aktion einigen Opfern des Nationalsozialismus wieder Namen gegeben und ebenso öffentlich Stellung bezogen gegen Intoleranz, Diskriminierung und Unrecht.
Lasst uns diesen Weg in diesen schwierigen Zeiten engagiert gemeinsam weiter gehen.
(Text: Peter Hamann)