Stimmen querbeet

Hier finden Sie Äußerungen zu unserem Verein sowie zu unserer Arbeit.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller beim Neujahrsempfang der Stadt Viersen 2019

" Verantwortung - dazu gehört, sich zu erinnern. An die Geschichte unserer Stadt, an einen Teil unserer Geschichte, die nicht rühmlich ist. An jüdische Menschen, die in unserer Stadt lebten, ihren Wohnsitz in Viersen hatten und die im und durch das Nazi-Regime vertrieben oder getötet worden sind. An sie erinnern Stolpersteine auf den Gehwegen vor ihrem letzten Wohnsitz. Das ist in vielen anderen Städten so und zum Teil auch in Viersen.


Tatsächlich war dies aber in unserer Stadt aufgrund eines alten politischen Beschlusses nur möglich, wenn die Hausbesitzer zustimmten. Ein Versuch, diese Einschränkung abzuschaffen, scheiterte. Daraufhin regte sich Unwillen in der Bürgerschaft. Eine Handvoll engagierter Menschen erzeugte eine Bewegung, eine Welle. Wie bei „#Wir sind mehr“ stand auf einmal ein Mehr an Menschen Seite an Seite. Diese Menschen kämpften für das Ziel der Initiative, Stolpersteine ohne Wenn und Aber verlegen zu dürfen. Ausschließlich im öffentlichen Raum. Und kein Hausbesitzer - dessen privater Grund gar nicht berührt wird - sollte ein Veto einlegen dürfen.


Diese Menschen, diese Initiative kämpfte für ein Bürgerbegehren. Ein Bürgerbegehren hat es in der Geschichte unserer Stadt nur sehr selten gegeben und stellt etwas sehr Besonderes dar. Einen mehrheitlichen Bürgerwillen, den die Politik zu akzeptieren hat.


Dieses Bürgerbegehren hatte letztendlich Erfolg: Die Kommunalpolitik hat den Beschluss zurückgenommen. Das Ziel wurde erreicht, die Stolpersteine wurden verlegt. Die politischen Gemüter haben sich beruhigt. Bei der Verlegung der ersten Stolpersteine in Süchteln waren alle, auch die vorherigen Kontrahenten, dabei. Ein schöner Erfolg der Bürgerschaft und ein toller Erfolg der Initiative.


Aus dieser Initiative hat sich ein Verein gebildet, der sich der Erinnerungskultur in unserer Stadt angenommen hat. Der Verein wird die unrühmliche Zeit der Nazi-Diktatur in Viersen weiter aufarbeiten.


Erst kürzlich hat der Verein den Besuch eines jüdischen Ehepaars aus Australien organisiert. Die Gäste haben auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln unter anderem den jüdischen Friedhof in Dülken sowie einige Stolpersteine besichtigt. Es war ein sehr bewegender Besuch.


Bei diesem Verein sind übrigens alle Menschen, die interessiert sind, bei dem Thema Erinnerungskultur mitzuarbeiten, herzlich willkommen. Das war ein Appell. "

(Auszug aus der Rede der Bürgermeisterin am 11.01.2019, Festhalle Viersen. Die ganze Rede können Sie hier nachlesen.)

Wolfgang Genenger, Ortsbürgermeister von Süchteln (CDU).


"Was er aber auf jeden Fall angehen möchte: Die Erinnerungskultur beleben und die Arbeit des Vereins „Förderung der Erinnerungskultur“ unterstützen, „insgesamt das Vereinsleben stärken“, Vereine und Einzelhandel besser vernetzen. ...."


Den ganzen Artikel können Sie hier lesen.


(Auszug aus einem Presseartikel der Rheinischen Post vom 09.01.2019)

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